Can International Water Law Be a Tool for Water Diplomacy?
Journal of International Law of Peace and Armed Conflict, Volume 27, pp. 17-25 (2014)
9 Pages Posted: 8 May 2014
Date Written: April 8, 2014
Abstract
English Abstract: To reduce conflict and promote effective management of transboundary water resources, there have been growing calls for riparian states to re-think how they engage in negotiations and to re-consider the benefits that might be realized through greater cooperation. To what degree does international water law enhance or impede this call? This paper attempts to answer this question by comparing the key principles of international water law, as set forth in the 1997 United Nations Convention on Non-Navigational Uses of International Watercourses, with the core elements of theWater Diplomacy Framework (WDF), a negotiated mutual gains approach for managing complex water problems developed by Islam and Susskind (2012). The rights and obligations set forth in UN Watercourses Convention – such as equitable and reasonable utilization, no significant harm, and timely notification and consultation – certainly do not mandate a mutual gains approach. Nevertheless, these key legal principles can be interpreted to support certain aspects of the WDF, such as value creation, collaborative adaptive management,and joint fact-finding and scenario planning. The WDF’s emphasis on non-state stakeholder inclusion, convening and society learning, however, do not resonate as well with the UN Watercourses Convention. Nevertheless, states may find that incorporating these ideas will improve their ability to discharge their responsibilities under international water law. Moreover, international water law does not forbid them from taking these steps.
German Abstract: Um Konflikte zu reduzieren und die effektive Nutzung von grenzüberschreitendenWasserressourcen zu fördern, werden Rufe nach einem Umdenken der Anrainerstaaten immer lauter. Die Staaten sollen, so der Appell, ihre Verhandlungspositionen überdenken und die möglichen Vorteile engerer Kooperationen neu erwägen. In welchem Ausmaß verstärkt oder hemmt nun aber das internationaleWasserrecht diese Forderung nach mehr Kooperation? Der vorliegende Aufsatz sucht eineAntwort auf diese Frage, indem er die Schlüsselprinzipien des internationalen Wasserrechts, die in dem UN Übereinkommen über das Recht der nichtschifffahrtrechtlichen Nutzung internationalerWasserläufe von 1997 dargelegt sind, mit den Kernelementen des sog. Water Diplomacy Framework (WDF) vergleicht. Das WDF ist ein von Islam und Susskind (2012) entwickeltes, auf wechselseitige Vorteile abzielendes Modell, das zur Lösung komplexer Probleme auf dem Gebiet der RessourceWasser auf gegenseitige Verhandlung setzt. Dabei folgt zwar aus den echten und Pflichten des UN-Übereinkommens – zu nennen sei etwa der Grundsatz der ausgewogenen und angemessenen Nutzung, die Pflicht, keinen beträchtlichen Schaden zu verursachen, sowie die Pflicht zur rechtzeitigen Notifikation und Konsultation – sicherlich keine Verpflichtung, dem WDF-Ansatz zu folgen. Die genannten Kernprinzipien des UN-Übereinkommens können jedoch gewisse Ansatzpunkte des WDF unterstützen, wie zum Beispiel Wertbildungsmaßnahmen, gemeinschaftliches Anpassungsmanagement oder gemeinsame Untersuchungen und Planungen. Andererseits korreliert zwar die vom WDF-Ansatz betonte Miteinbeziehung nichtstaatlicher Akteure nicht ohne Weiteres mit dem UN-Übereinkommen. Jedoch werden die Staaten erkennen müssen, dass der WDF-Ansatz es erleichtet, den ihnen durch das internationaleWasserrecht obliegenden Pflichten und Verantwortungen gerecht zu werden. Das internationale Wasserrecht verbietet jedenfalls nicht, Schritte im Sinne desWDF zu unternehmen.
Keywords: water, international law, diplomacy, conflict, negotiation, dispute resolution
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