Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Zeiten globaler Krisen: Ergebnisse der COPSY-Längsschnittstudie von 2020 bis 2024

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Anne Kaman

University of Hamburg - Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychotherapy, and Psychosomatics

Michael Erhart

University Medical Center Hamburg-Eppendorf - Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychotherapy, and Psychosomatics

Janine Devine

University Medical Center Hamburg-Eppendorf - Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychotherapy, and Psychosomatics

Ann-Kathrin Napp

University of Hamburg - Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychotherapy, and Psychosomatics

Franziska Reiss

University Medical Center Hamburg- Eppendorf

Steven Behn

University Medical Center Hamburg- Eppendorf

Ulrike Ravens-Sieberer

University Medical Center Hamburg-Eppendorf - Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychotherapy, and Psychosomatics

Date Written: November 25, 2024

Abstract

Hintergrund: Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird zunehmend durch eine Vielzahl globaler Krisen beeinträchtigt, darunter Klimawandel, Pandemien, Kriege und wirtschaftliche Unsicherheit. Ziel dieser bevölkerungsbezogenen Längsschnittstudie war es, die Entwicklung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Zeiten globaler Krisen zu erforschen und die Auswirkungen krisenbedingter Sorgen und Ängste auf ihre psychische Gesundheit zu untersuchen.


Methoden: Ausgewertet wurden Daten von n = 2.865 Familien mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 22 Jahren (einschließlich n = 1.967 Selbstauskünften), die an mindestens einer Welle der COPSY-Studie von Mai 2020 (T1) bis Oktober 2024 (T7) teilgenommen haben. Mithilfe von deskriptiven Statistiken und multivariaten Regressionsanalysen wurden die Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (gLQ) und der psychischen Gesundheit zwischen 2017 und 2024 sowie die spezifischen Auswirkungen von krisenbedingten Sorgen, Zukunftsängsten und der Nutzung digitaler Medien untersucht.


Ergebnisse: Die gLQ und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen waren zu Beginn der Pandemie erheblich beeinträchtigt, verbesserten sich in den Folgejahren wieder, blieben aber im Herbst 2024 auf einem erhöhten Niveau im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie. Kinder und Jugendliche mit ausgeprägten Zukunftsängsten waren besonders stark betroffen. Gleichzeitig haben die Sorgen vor Kriegen, Terrorismus, Wirtschaftskrisen und der Klimakrise deutlich zugenommen. Risikofaktoren wie eine niedrige elterliche Bildung und psychische Probleme der Eltern waren mit einer schlechteren psychischen Gesundheit assoziiert, während persönliche, familiäre und soziale Ressourcen eine schützende Wirkung. Es wurde ein hoher Medienkonsum dokumentiert, der bei einem Teil der Kinder und Jugendlichen mit belastenden Erfahrungen verbunden war.


Diskussion: Die kumulativen Auswirkungen globaler Krisen stellen eine große Herausforderung für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar. Gezielte ressourcenorientierte Präventions- und Interventionsmaßnahmen sind dringend erforderlich, um jungen Menschen bei der Bewältigung dieser Krisen zu helfen und ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit abzumildern.

Suggested Citation

Kaman, Anne and Erhart, Michael and Devine, Janine and Napp, Ann-Kathrin and Reiss, Franziska and Behn, Steven and Ravens-Sieberer, Ulrike, Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Zeiten globaler Krisen: Ergebnisse der COPSY-Längsschnittstudie von 2020 bis 2024 (November 25, 2024). Available at SSRN: https://ssrn.com/abstract=

Anne Kaman (Contact Author)

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Michael Erhart

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Janine Devine

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Ann-Kathrin Napp

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